Um 1340 Die askanischen Herzöge lassen eine "Allerheiligenkapelle" bei ihrem Schloss errichten und gründen für den liturgischen Dienst in ihr ein Kollegiastift.
1489-1509 Kurfürst Friedrich der Weise lässt das Schloss mit der Kapelle abreißen und an der Stelle sein neues Residenzschloss mit einer geräumigeren Schlosskirche errichten.
1503 Die noch nicht gewölbte Kirche wird am 17. Januar wieder "allen Heiligen" geweiht.
1507 Die Kirche wird akademisches Gotteshaus und Auditorium der Universität.
1517 Martin Luther veröffentlicht seine 95 Thesen gegen den Ablassmissbrauch, der Überlieferung nach an der Haupttür der Kirche (Thesenanschlag).
1525 Friedrich der Weise wird in der Kirche begraben. Die Privatmessen werden abgeschafft und der evangelische Gottesdienst eingeführt.
1546 Martin Luther stirbt in Eisleben und wird am 22.02. in der Kirche begraben.
1560 Phillip Melanchthon stirbt in Wittenberg und wird in der Kirche begraben.
1760 Nach einem Beschuss im Siebenjährigen Krieg brennt die Kirche aus. Ein Teil der Inneneinrichtung und die hölzerne Thesentür gehen verloren.
1770 Die wieder aufgebaute Kirche wird geweiht, der Schlossturm zum Kirchturm umgebaut.
1813 Bei einem Beschuss im Befreiungskrieg wird die Kirche glücklicherweise nur beschädigt, der obere Teil des Turms mit den Glocken aber zerstört.
1815-1817 Wittenberg wird preußisch, die Universität muss nach Halle umziehen, die Kirche wird dem neugegründeten Predigerseminar zugewiesen.
1848 Johann Hinrich Wichern erklärt vor einer großen Versammlung in der Kirche, dass der Dienst an den Notleidenden im Volke eine Pflicht der Evangelischen Kirche sei. Er leitet damit die Gründung der "Inneren Mission" ein.
1858 Die von König Friedrich Wilhelm IV. gestifteten neuen Thesentürflügel aus Bronze werden eingesetzt und das alte Portal wird neu gestaltet.
1885-1892 Die Kirche und der Turm werden zu einem Denkmal der Reformation im neugotischen Stil umgebaut.
1983 Aus Anlass der Feiern im Jahr des 500. Geburtstags Luthers stiftet die evangelische Kirche der Union 12 Glasbildnisse mit Porträts von Reformatoren europäischer Länder. Sie werden von Renate Brömme geschaffen und in die unteren Seitenfenster eingesetzt.
1989-90 Vom 10. Oktober bis zum März finden unter großer Beteiligung die Gebetsgottesdienste "um Erneuerung" des Landes nach dem Zusammenbruch der SED-Herrschaft statt.
1996 Die Kirche wird von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
1999-2000 Nach einer umfangreichen Dachstuhlsanierung erhält die Kirche ein neues Dach aus farbig glasierten Ziegeln, wie es 1892 gestaltet war.